Wann eignet sich eine Einblasdämmung als Fassadendämmung?
An sich können mit Hilfe der Einblasdämmung viele verschiedene Bereiche im Haus gedämmt werden, so zum Beispiel Geschossdecken oder auch das Dach zwischen den Sparren. Als Fassadendämmung eignet sich die Einblasdämmung aber nur für Häuser mit zweischaligem Mauerwerk, auch Verblendmauerwerk genannt. Diese Art der Dämmung wird auch Kerndämmung genannt. Besonders im Norden wurden Häuser noch bis in die 1990er Jahre hinein mit zweischaligem Mauerwerk gebaut.
Ein zweischaliges Mauerwerk besteht aus dem inneren Tragmauerwerk und einer äußeren Vorsatzschale, dazwischen befindet sich ein Hohlraum. Bei Außenwänden ist der in der Regel zwischen sechs und zehn Zentimeter breit – genug Platz für den Dämmstoff.
Wenn ihr keine Baupläne von eurem Haus habt und euch fragt, ob eine Einblasdämmung für eure Fassade geeignet ist, könnt ihr mit einem längeren Bohrer ein Loch in die Außenwand bohren und dann mit einem geeigneten schmalen Gegenstand prüfen, ob genug Hohlraum dahinterliegt. Auch ein Fachmann kann mit einem Endoskop prüfen, ob das Mauerwerk für eine Einblasdämmung geeignet ist. Wichtig ist, dass die Dämmung durchgängig möglich ist. Andernfalls entstehen Wärmebrücken, welche die Wärmedämmwirkung einschränken.
Wie funktioniert die Einblasdämmung?
Bei der Einblasdämmung wird loser Dämmstoff über kleine Öffnungen in der Mauer mit einer speziellen luftbetriebenen Einblasmaschine in die Hohlräume eingeblasen. In der Regel kommen Flocken zum Einsatz.
Häufig sind für die Einblasdämmung geeignete Zugänge besonders im Altbau schon vorhanden. Falls nicht, kann ein Experte diese Zugänge auch schaffen. So entstehende Löcher werden nach dem Dämmvorgang wieder geschlossen. Die Einblasdämmung muss allerdings unbedingt von Profis eingebracht werden und kann nicht selber gemacht werden.
Der Grund: Einerseits wird eine spezielle Maschine benötigt, auf der anderen Seite dürfen gewisse Bauprodukte, zu denen auch Einblasdämmstoffe zählen, nur von Menschen mit entsprechender Zulassung verarbeitet werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass während der Verarbeitung gesundheitsschädlicher Staub entstehen kann.
Als Innendämmung kann eine Einblasdämmung auch aufgeblasen werden.
Vorteile der Einblasdämmung
Der größte Vorteil der Einblasdämmung ist, dass sie sehr kostengünstig ist und, wenn die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen, auch einfach, unkompliziert und schnell durchzuführen ist. So lässt sich mit geringem Aufwand schon sehr viel Wirkung erzielen.
Finanziell hat sich die Einblasdämmung als Fassadendämmung sehr schnell amortisiert. Das gilt auch, obwohl es teilweise Dämmmethoden gibt, mit denen ihr einen höheren Wärmeschutz erzielen könnt. In vier bis fünf Jahren sind in der Regel die Kosten für eine Einblasdämmung als Fassadendämmung wieder hereingeholt.
Weil die Dämmstoffe für die Einblasdämmung sehr fein sind, gelangen sie auch in kleinste Lücken. So entstehen keine Wärmebrücken – was die Dämmwirkung erhöht. Auch der Schallschutz verbessert sich durch eine gedämmte Fassade. Und je nach gewähltem Dämmstoff auch der Brandschutz. Bei der Einblasdämmung ins zweischalige Mauerwerk geht außerdem kein Wohnraum verloren.
Nachteile der Einblasdämmung
Ein Nachteil ist, dass sich teilweise mit anderen Dämmmethoden ein besserer Wärmeschutz erzielen lässt. Diese sind dann allerdings in der Regel sehr viel teurer und die Armotisationszeit ist Vier mal so hoch . Ein weiterer Nachteil ist, dass sich für die nachträgliche Dämmung im Altbau nicht jeder Dämmstoff eignet.
Fazit: Lohnt sich eine Einblasdämmung?
Mit keiner anderen Dämmmethode lässt sich mit einem so geringen Aufwand ein so hoher Nutzen erzielen wie mit der Einblasdämmung. Nicht nur sind die Kosten im Vergleich mit anderen Dämmmethoden gering, die Einblasdämmung lässt sich auch schnell durchführen und verursacht wenig Dreck – eine wochenlange Baustelle bleibt euch also erspart.
Unser Fazit: Wenn es möglich ist, dann lasst auf jeden Fall eine Einblasdämmung eurer Fassade durchführen – es lohnt sich, sowohl ökologisch als auch finanziell.